Lautstärke bei Mährobotern: Wie laut sind Rasenroboter?

Wie wunderbar praktisch sind Rasenroboter doch: Sie mähen deine Rasenfläche komplett autonom. Sobald du einmal den Begrenzungsdraht auf der Gartenfläche verlegt hast, erkennen sie Hindernisse wie Blumenbeete automatisch und kehren selbstständig zur Ladestation zurück, wenn ihr Akku leer ist. Quadratmeter für Quadratmeter mähen sie ab und halten die Schnitthöhe niedrig. Gerade für eine umfangreiche Gartengröße lohnt sich die Anschaffung.

Hast du jedoch noch nie einen Mähroboter beim Mähen beobachtet, fragst du dich vielleicht, wie es eigentlich mit dem Geräuschpegel eines Rasenroboters aussieht. Wie laut ist ein Mähroboter beim Rasenmähen? Das ist eine wichtige Frage, denn die Antwort darauf ist schließlich auch entscheidend dafür, wann dein Mähroboter überhaupt mähen darf und wann nicht.

Ich habe mich für dich genauer mit der Lautstärke von Mährobotern beschäftigt und kann schon mal vorwegnehmen, dass es hier deutliche Unterschiede gibt. Manche Mähroboter sind mit 55 Dezibel sehr leise, andere mit 75 Dezibel aber schon recht laut. Die Unterschiede sind bedingt durch das Mähwerk, die Funktionsweise und die Bauart. Lies hier, was du über die Lärmemission von Mährobotern wissen solltest, bevor du dir ein entsprechendes Modell anschaffst.

Was bedeutet die Dezibel-Angabe?

Um die Lautstärke verschiedener Mähroboter zu vergleichen, kannst du die Dezibel-Angabe der einzelnen Geräte heranziehen. Dies ist eine Hilfsmaßeinheit, um den Schallpegel anzugeben. Der Lautstärkepegel sollte immer mit der Entfernung zur Geräuschquelle betrachtet werden. Richtig wäre also die Aussage: Bei einer Distanz von 10 Metern beträgt die Lautstärke 70 Dezibel. Häufig geben die Hersteller die Entfernung zur Geräuschquelle aber nicht an, sondern tätigen ihre Aussagen für typische Distanzen. Dadurch wird der Vergleich etwas erschwert.

Kleine Abweichungen des Abstands können die Lautstärke deutlich beeinflussen: Immer, wenn der Abstand verdoppelt wird, reduziert sich der Lautstärkepegel um 6 Dezibel. Ist das Mähgeräusch im Abstand von vier Metern noch 70 Dezibel laut, so verringert sich der Wert in einem Abstand von acht Metern auf 64 Dezibel. Die Herstellerangaben sind daher alles andere als eindeutig, wenn die Entfernung nicht mit angegeben wird. Willst du auf Nummer sicher gehen, musst du selbst mit einem Schalldruckmessgerät nachmessen.

Um zu ermitteln, ob ein Mähroboter laut oder leise ist, kannst du andere Geräusche als Vergleichswerte heranziehen. In der folgenden Liste findest du einige Alltagsgeräusche und ihre durchschnittliche Lautstärke bei einer typischen Entfernung:

• Flüstern: 30 Dezibel
• Zimmerventilator: 35 Dezibel
• Leise Musik im Radio: 50 Dezibel
• Gespräch in Zimmerlautstärke: 60 Dezibel
• Nähmaschine: 65 Dezibel
• Benzinrasenmäher: 85 Dezibel
• Kreissäge: 100 Dezibel

Für die gesetzlichen Bestimmungen zu den Grenzwerten für die Lautstärke ist es hingegen wichtig, den Lärmpegel an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn zu messen. Ob der Nachbar sich gestört fühlt oder nicht, richtet sich ja schließlich auch danach, wie laut das Mähgeräusch noch an seiner Gartengrenze ist. Darf die Lautstärke laut Gesetz sonntags nicht über einem Schwellenwert von 50 Dezibel liegen, darf ein Gerät mit 68 Dezibel in vier Metern Entfernung also schon mähen – solange es sich dem Grundstück des Nachbarn nicht mehr als 32 Meter nähert.

Wie laut sind unterschiedliche Mähroboter?

Vor der Anschaffung eines Mähroboters ist es immer gut, einen Blick auf die Dezibel-Angabe zu werfen. Dann hast du zumindest eine ungefähre Vorstellung, wie laut der Roboter mäht. Ich habe mal für ein paar bekannte Hersteller einige Modelle rausgesucht und dir ihre Lautstärke angegeben, damit du einen Vergleich hast:

• AL-KO Robolinho E 500 mit 60 Dezibel
• Ambrogio Twenty Elite S+ mit 59 Dezibel
• Bosch Indego XS 300 mit 61 Dezibel
• Gardena Sileno+ 2000 (4050-60) mit 60 Dezibel
• Husqvarna Automower 550 EPOS mit 65 Dezibel
• McCulloch Rob S600 mit 60 Dezibel
• Robomow RX50 mit 69 Dezibel
• Worx Landroid S700i (WR115MI) mit 68 Dezibel

Welche Mähroboter sind besonders leise?

Sehr geräuscharme Mähroboter gibt es beispielsweise von Gardena und Husqvarna. Hier wird mit einer Drehscheibe gemäht, die drei Klingen hat. Jede Klinge ist leicht und wiegt nur ungefähr zwei Gramm. Dadurch muss der Motor eine nicht so hohe Leistung erbringen, um sie anzutreiben und ist infolgedessen leiser im Betrieb. Sehr leise ist beispielsweise der Gardena R40Li mit 56 Dezibel. Geräuscharm sind aber auch die Gardena Modelle SILENO minimo, SILENO city und SILENO life mit 57 Dezibel sowie der Ambrogio Twenty Elite S+ mit 59 Dezibel.

Welche Mähroboter sind laut?

Etwas lauter im Betrieb sind Mähroboter von Bosch oder Robomow. Diese mähen in der Regel mit einer sternförmigen Klinge. Sie ist schwerer, sodass eine höhere Leistung notwendig ist, um sie anzutreiben. Ergo muss der Motor stärker sein und die Schallemission ist höher. Ziemlich laut sind Mähroboter der Marke Bosch mit einem Geräuschpegel, der im Durchschnitt bei 70 Dezibel liegt. Trotzdem sind auch diese Geräte im Vergleich zu einem Benzinrasenmäher noch leiser. Ein solcher erreicht im Betrieb immerhin Werte von etwa 100 Dezibel.

Wie kommen unterschiedliche Lautstärken bei Mährobotern zustande?

Die Schallemission der einzelnen Geräte unterscheidet sich aus verschiedenen Gründen. Ein Faktor, der die Lautstärke beeinflusst, ist zum Beispiel das Gewicht. Je leichter das Mähwerk, desto kleiner und leichter darf der Motor sein, der die Rotationswelle der Klingen antreibt – und umso leiser ist der Motor im Betrieb. Außerdem kann der Motor für den Radantrieb bei einem leichteren Mähroboter etwas schwächer und somit geräuscharmer ausfallen. Dazu kommt noch, dass ein kleiner Motor nicht so viel Energie braucht und somit auch der Akku kleiner sein darf. Auch das spart wiederum Gewicht.

Viele Mähroboter, die etwas lauter sind, zeichnen sich durch ihre insgesamt größere und schwerere Bauweise aus. Sie arbeiten häufig mit zwei Wellen, um die Schnittbreite des Rasenroboters zu verdoppeln. So kann der fleißige Rasenmähroboter in der gleichen Zeit die doppelte Fläche mähen. Die Lautstärke nimmt dadurch aber automatisch zu.

Anfangs leise, später laut: Warum werden Rasenroboter manchmal immer lauter?

Manchmal werden im Laufe der Zeit auch Mähroboter lauter, die am Anfang sehr leise waren. Dafür kann es ganz verschiedene Gründe geben:

• An der Unterseite haben sich getrocknete Rasenrückstände festgesetzt, wodurch der Mähteller beeinträchtigt wird und die Lautstärke zunimmt. Eine gründliche Reinigung wirkt dann Wunder.
• „Singt“ oder „heult“ der Mähroboter nach längerem Betrieb, kann dies an einem Konstruktionsfehler des Motors Dieses Problem ist für einige ältere Gardena Mähroboter bekannt. Wende dich dann am besten direkt an den Hersteller.
• Auch Defekte des Mähwerks, die zu einer Unwucht führen, können zu einer höheren Geräuschemission des Mähroboters beitragen.

Ist dein einst leiser Mähroboter also plötzlich laut, liegt fast immer ein technisches Problem vor. Der Fachmann hilft in dieser Situation gerne weiter.

Lärmbelästigung: Wann dürfen Mähroboter mähen?

Je nach Flächenleistung muss dein Mähroboter die zu mähende Fläche täglich kürzen. Doch wann ist dafür der beste Zeitpunkt? Diese Frage wird durch verschiedene Gesetze beantwortet. Seit 2002 existiert die Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung. Sie bestimmt, dass Maschinen, die einen Lärmpegel von 88 Dezibel überschreiten, in Wohngebieten nur werktags eingesetzt werden dürfen – und zwar zwischen 9 und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr.

Dies betrifft Mähroboter aber schonmal nicht, da sie leiser sind als 88 Dezibel. Sie dürfen werktags ganztägig im Zeitraum von 7 bis 20 Uhr ihre Arbeit erledigen. Doch wie sieht es mit dem Mähen an Sonn- und Feiertagen aus? Da Mähroboter nach neusten Erkenntnissen nicht unter die Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung fallen, sondern nur handgeführte oder sitzend betriebene Geräte, gelten die üblichen Ruhezeiten für sie nicht.

Es gibt aber in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) Richtwerte, die auch Mähroboter einhalten müssen. Der Lärm an der Grenze zum Nachbargrundstück darf dabei folgende Werte nicht überschreiten:

Sofern dein Mähroboter diese Werte nicht überschreitet, dürfen die Mähzeiten auch auf Sonntagen, Feiertagen und in der Nacht liegen.

Darf der Rasenmähroboter nachts mähen?

Wird der maximale Lärmpegel von 35 Dezibel in einem reinen Wohngebiet beziehungsweise 40 Dezibel in einem allgemeinen Wohngebiet an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn nicht überschritten, darf dein Rasenmähroboter die ganze Nacht über den Rasen mähen.

Programmiere den Mähroboter lieber so, dass er tagsüber mäht, während du bei der Arbeit bist. Dann riskierst du auch keine Diskussionen mit deinen Nachbarn, die sich eventuell trotz der niedrigen Geräuschemission durch den Roboter in ihrer Nachtruhe gestört fühlen.

Fazit: Die meisten Mähroboter sind leise

Im Gegensatz zu normalen Benzinrasenmähern sind Mähroboter deutlich leiser. Dadurch hast du mehr Spielraum für den Einsatz deines Rasenroboters, denn gerade die besonders geräuscharmen Modelle dürfen auch feiertags, sonntags und sogar nachts mähen.

Die Lautstärke kann sich aber von Modell zu Modell unterscheiden. Dabei spielt vor allem die Motorleistung eine wichtige Rolle, aber auch das Gewicht beeinflusst die Geräuschentwicklung im Betrieb.

Weißt du also schon, dass deine Nachbarn recht geräuschempfindlich sind, macht es auf jeden Fall Sinn, einen leisen Mähroboter zu wählen. Andernfalls riskierst du nur unnötige Diskussionen, schließlich mäht er täglich mehrere Stunden.