Die richtige Pflege und Wartung beim Mähroboter: Welche Punkte solltest du beachten?

Welche Aufgaben im Garten sind für die meisten Gartenbesitzer besonders lästig? Neben „Unkraut jäten“ lautet die Antwort auf diese Frage auch ganz oft „Rasen mähen“. Kein Wunder also, dass sich viele Hobbygärtner mittlerweile einen Rasenmähroboter wie einen Husqvarna Automower oder einen Gardena Sileno angeschafft haben oder den Kauf planen.

Ein autonomer Mähroboter mäht deine Rasenfläche Tag für Tag, ohne dass dir dafür ein großer Wartungs- oder Pflegeaufwand entstehen würde. Gerade im Vergleich zum klassischen Benzin-Rasenmäher erfordern Rasenroboter deutlich weniger Maßnahmen zur Instandhaltung. Ein Rasenmäher mit Benzin benötigt beispielsweise regelmäßige Ölwechsel oder neue Zündkerzen. Im Gegensatz dazu ist der Elektromotor des Mähroboters wartungsfrei.

Natürlich gibt es auch beim autonomen Mähroboter ein paar Dinge, die du in Bezug auf die Pflege und Wartung im Auge behalten solltest. Das gilt vor allem für die zwei wichtigsten Verschleißteile: Das ist zum einen das Mähwerk mit seinen Schneidemessern und zum anderen der Akku. Folgende Aspekte sind in Bezug auf die Pflege und Wartung des Mähroboters meiner Erfahrung nach wichtig, um die Mähleistung deines Rasenroboters langfristig zu erhalten:

  1. Messer prüfen und nachschleifen oder wechseln
  2. Mähroboter von unten reinigen
  3. Elektrische Kontakte säubern
  4. Für eine sichere Überwinterung sorgen
  5. Die Sensoren des Mähroboters überprüfen
  6. Das Betriebssystem durch Software-Updates aktuell halten
  7. Den Akku bei Bedarf austauschen

Das Tolle daran: Die meisten Pflege- und Wartungsmaßnahmen lassen sich problemlos und schnell selbst erledigen. Ich verrate dir hier, wie das geht und was du dabei beachten solltest.

Messer regelmäßig prüfen und wechseln

Die Kontrolle und das Schleifen oder das Wechseln der Messer gehören zu den wichtigsten Wartungsarbeiten beim Mähroboter. Je nachdem, ob dein Mähroboter einen Messerteller oder ein Sternmesser besitzt, ist der Austausch der Messer häufiger oder eben nur einmal pro Saison notwendig. Genaue Informationen zum Wechseln der Messer habe ich dir bereits in diesem Artikel zusammengefasst, daher hier nur noch einmal kurz:

Die Schneidmesser eines Mähroboters sind ähnlich wie Rasierklingen sehr dünn und scharf. Sie nutzen sich aber auch schnell ab. Vor allem der Kontakt mit harten Gegenständen und großen Laubmengen lässt die Messer in kurzer Zeit abstumpfen. Stumpfe Messer beeinträchtigen das Rasenbild: Der Rasen wird ungleichmäßig und die einzelnen Grashalme wirken regelrecht ausgefranst. Auch gelbe Stellen in der Rasenfläche drohen. Zudem steigt der Stromverbrauch des Rasenmähroboters, wenn die Klingen stumpf sind. Denke daher rechtzeitig daran, Ersatzmesser zu besorgen und diese zu wechseln. Ich erstelle mir dafür immer einen Eintrag im Kalender meines Smartphones, damit ich es nicht vergesse.

Bei Mährobotern mit Messerteller steht der Messerwechsel in der Regel dreimal pro Mähsaison an – je nach Betriebszeit auch häufiger. Der Austausch der Klingen ist bei einem Sternmesser-Mähwerk etwas seltener notwendig und genügt oft einmal zu Beginn der Saison.

Olaf sagt:
„Der Klingenwechsel ist einfach. Mit etwas Übung ist der Austausch mit wenigen Handgriffen in ein paar Minuten erledigt. Ich trage dabei sicherheitshalber immer Schutzhandschuhe, um Verletzungen zu vermeiden. Theoretisch kannst du die Messer auch mit etwas Schmirgelpapier nachschleifen. Davon rate ich aber eher ab, denn neue Ersatzmesser sind sehr preiswert und der Austausch geht so schnell, dass sich das Schleifen eigentlich gar nicht lohnt. Du musst nur mit dem Schraubenzieher (bitte keinen Akkuschrauber verwenden!) die alte Schraube der Klingen lösen, das neue Messer anbringen und die neue Schraube wieder festziehen. Das war’s. Da lohnt sich das mühsame Schleifen nicht wirklich..“

Außerdem ist das Reinigen der Klingen wichtig. Verbleibt nasser Grasschnitt an den Klingen, droht Korrosion. Außerdem können die Messer regelrecht verkleben, sodass der Mäher nicht mehr richtig funktioniert. Daher solltest du die Messer einmal in der Woche kontrollieren und Grasreste entfernen.

Unterseite des Mähroboters gelegentlich reinigen

Immer, wenn ein Messerwechsel ansteht, kümmere ich mich auch um eine gründliche Säuberung des Gehäuses. Bei der Reinigung trage ich wegen der Verletzungsgefahr durch die scharfen Klingen ebenfalls Handschuhe. Wichtig ist, vor der Reinigung den Hauptschalter auf „Aus“ zu stellen beziehungsweise den Sicherheitsschalter zu betätigen.

Ein Rasenmäherroboter ist von oben her gut gegen Wasser abgedichtet. Unter dem Mähgehäuse ist das aber nicht der Fall, sodass der Roboter hier anfällig für Feuchtigkeitsschäden ist. Daher darfst du den Schmutz nicht einfach mit dem Wasser aus dem Gartenschlauch abspülen. Das könnte zu Beschädigungen der Elektronik führen. Ich verwende immer eine weiche Bürste, um Grasreste zu entfernen. Danach wische ich alle Kunststoffoberflächen mit einem leicht angefeuchteten Lappen ab.

Elektrische Kontakte hin und wieder säubern

An der Frontseite haben Mähroboter zwei Bleche, die aus einer Kupferlegierung bestehen. Diese Kontaktbleche verbinden den Mähroboter mit der Ladestation, damit er seinen Akku aufladen kann. Die Ladekontakte können durch Düngerreste, Feuchtigkeit und Schmutz im Laufe der Zeit korrodieren. Dabei büßen sie ihre Leitfähigkeit ein. Das äußert sich dann dadurch, dass der Rasenroboter nach dem Mähen nicht mehr so schnell wie gewohnt an der Ladestation andocken kann. Manchmal bleibt er auch im normalen Mähbetrieb für mehrere Stunden an der Station.

In diesem Fall solltest du dir die Kontakte mal genauer anschauen und bei Bedarf reinigen. Für leichte Verschmutzungen nutzt du eine weiche Bürste oder ein feuchtes Mikrofasertuch. Sollten die Kontakte größere Mengen Grünspan angesetzt haben, verwendest du einfach ein feinkörniges Schleifpapier, um diese zu entfernen. Danach sollte es für deinen Rasenroboter kein Problem mehr sein, sich mit der Ladestation zu verbinden.

Den Mähroboter im Winter sicher lagern

Sobald der Rasen im Herbst kaum noch sprießt, kann der Rasenmähroboter seine wohlverdiente Winterpause machen. Ich persönliche erledige vorab immer nochmal folgende Schritte:

  1. Mähroboter Gehäuse reinigen
  2. Messer prüfen und säubern
  3. Akku mindestens bis zur Hälfte aufladen
  4. Ladestation reinnehmen

Ich habe auch schon einen Beitrag zur richtigen Einlagerung des Mähroboters in den Wintermonaten. Dort kannst du genauer nachlesen, was in puncto Lagerung in der kalten Jahreszeit zu beachten ist. Kurz zusammengefasst empfehle ich für die Aufbewahrung einen trockenen und kühlen Raum. Außerdem raten manche Hersteller, nach der Hälfte des Winters den Akkustand zu prüfen und die Batterie gegebenenfalls nochmal zu laden. So soll eine Tiefenentladung vermieden werden. Dieser Schritt ist aber nicht unbedingt erforderlich, denn bei Lithium-Ionen-Akkus ist die Tiefenentladung eigentlich kein Problem mehr.

Die Ladestation samt Kabel und Netzteil solltest du ebenfalls zum Saisonende säubern und nach drinnen holen. Vorher musst du natürlich die Stecker für die Induktionsschleife und das Suchkabel trennen und die Verankerungsschrauben lösen. Rein theoretisch kann die Ladestation auch draußen bleiben, aber empfehlenswert ist das nicht – vor allem, wenn du in einer Region mit viel Schnee wohnst.

Sensoren des Mähroboters überprüfen

Wenn dein Rasenroboter im Frühling wieder loslegen soll, empfehle ich erstmal eine Funktionsprüfung der Sensoren. Das ist wichtig, um Unfälle mit Kindern und Tieren sowie Zusammenstöße mit Hindernissen oder Abstürze zu verhindern. So kannst du die einzelnen Sensoren testen:

  • Kippsensor / Neigungssensor: Hebe den Mähroboter während des Mähens vorne und seitlich an. Ab einer bestimmten Neigung sollte sich das Gerät selbst abschalten
  • Stoßsensor: Blockiere den Weg des Roboters mit einem Hindernis, sodass es zu einem Zusammenstoß kommt. Dann sollte er automatisch zurückfahren und in einer anderen Richtung weiter mähen.
  • Ultraschallsensor: Ein Rasenmähroboter mit Ultraschallsensor sollte nicht mit dem Hindernis zusammenstoßen, sondern es ohne Kollision umfahren.
  • Hebesensor: Hebe den Rasenroboter beim Mähen einmal vom Boden an. Er sollte dann sofort ausgehen. Gleichzeitig sollte nun auch der Diebstahlschutz aktiv werden: Du musst einen PIN-Code eingeben. Tust du das nicht, sollte der Mähroboter Alarm aussenden.
  • Regensensor: Hat das Gerät einen Regensensor, prüfe dessen Funktionsfähigkeit mit einer Gießkanne. Dann sollte er zur Ladestation zurückkehren.

Funktioniert einer der Sensoren nicht, ist er oft nur verschmutzt und muss lediglich gereinigt werden. Unter Umständen ist es aber auch notwendig, das Gerät einzuschicken, denn natürlich kann die Sensorik des Mähroboters auch mal kaputtgehen.

Auch an Software-Updates denken

Nach dem Winter kannst du außerdem auch prüfen, ob dein Rasenroboter in puncto Software noch aktuell ist. Dazu rufst du einfach die Website des Herstellers auf und siehst nach, ob es ein Software-Update für deinen Mähroboter gibt. Falls ja, solltest du das Update durchführen. Dadurch wird die Steuerung des Mähroboters verbessert oder eventuelle Fehler werden behoben. Oft optimiert das Update auch die Bedienung oder erhöht den Diebstahlschutz.

Viele Mähroboter lassen sich via USB-Stick direkt an den Computer anschließen, um das Update durchzuführen. Teilweise musst du auch einen USB-Stick mit der Firmware am Mähroboter anstecken und das Display des Geräts nutzen, um das Update aufzuspielen.

Nach ein paar Jahren: Akku erneuern

Wenn dein Mähroboter schon ein paar Jahre im Einsatz ist, verliert der Akku langsam an Kapazität. Das merkst du selbst: Die Mähzeit des Roboters verkürzt sich, sodass er häufiger zur Ladestation zurückkehren muss. Ich empfehle dir, in diesem Fall möglichst bald den Akku auszutauschen.

Leider ist der Akku ein teures Verschließteil: Bei manchen Mährobotern kostet er nur 50 Euro, bei anderen deutlich über 100 Euro. Diese hohen Wartungskosten für einen neuen Akku fallen aber nur sehr selten an. Damit der Akku lange hält, solltest du ihn schonen und beispielsweise extreme Temperaturen (Kälte oder Hitze) vermeiden.

Fazit: Eine gute Pflege und Wartung lohnen sich beim Mähroboter

Mähroboter sind eine wertvolle Hilfe bei der Gartenpflege, aber auch sehr teuer in der Anschaffung. Daher solltest du den Pflege- und Wartungsaufwand keinesfalls scheuen, sondern dir eine gute Pflegeroutine für deinen Rasenroboter angewöhnen. Vor allem vor und nach dem Winter sind ein paar Maßnahmen erforderlich, um die Lebenszeit des Rasenmähroboters zu verlängern. Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehört zum Beispiel, dass der Akku vor der Winterlagerung aufgeladen, die Messer regelmäßig ausgetauscht und die Sensoren hin und wieder geprüft werden.

Insgesamt muss ich sagen, dass sich der Aufwand für Pflege und Wartung des Mähroboters in Grenzen hält. Die anfallenden Tätigkeiten sind schnell und einfach durchführbar und gelingen auch Laien ohne viel technisches Know-how. Mit einfachen Pflege- und Wartungsmaßnahmen kannst du die Lebensdauer deines Mähroboters wirklich maßgeblich verlängern und letztlich auch hohe Folgekosten für teure Reparaturen vermeiden.

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