Nasses Gras mit dem Spindelmäher kürzen: Was ist zu beachten?

„Erst den Rasen mähen, wenn er trocken ist!“ Diesen Ratschlag hast du wahrscheinlich auch schon öfter gehört. Aber: Prinzipiell spricht nichts dagegen, auch nassen Rasen zu mähen. Manchmal geht es je nach Witterung auch gar nicht anders, wie ich zum Beispiel im letzten Sommer feststellen musste: Tagelang regnete es immer wieder und zwischendurch gab es mal eine Sonnenstunde. Der Rasen trocknete nie komplett ab, aber das Gras wuchs unheimlich schnell. Also packte ich den Rasenmäher, als es gerade mal nicht in Strömen regnete, dennoch aus und kürzte die Halme.

Allerdings verzichtete ich dabei auf den Spindelmäher, sondern nutzte meinen normalen Sichelmäher. Denn: Bei allzu nassem Gras kommt der Spindelrasenmäher schnell an seine Grenzen. Durch die Feuchtigkeit verkleben die Messer schnell und der Handmäher funktioniert nicht mehr richtig. Meiner Erfahrung nach kannst du mit dem Handrasenmäher allenfalls feuchten Rasen schneiden – und auch dabei musst du ein paar Dinge beachten, wie ich dir in den nächsten Abschnitten gerne erläutern möchte.

Spindelmäher haben eine besondere Funktionsweise

Spindelrasenmäher verfügen – wie der Name schon sagt – über eine Spindel. Daran befinden sich die Messer, die beim Schieben des Mähers in Richtung des Gegenmessers rotieren. Die Messer berühren einander nicht, sondern schneiden das Gras einfach ab, wie eine Schere, sodass das Schnittergebnis sehr gleichmäßig und akkurat wird.

Anders als Benzin- oder Elektrorasenmäher werden Spindelmäher meist händisch angetrieben. Du musst das Gerät also aus eigener Kraft über den Rasen schieben, damit das Gras abgemäht und auf der Rasenfläche verteilt oder im Korb gesammelt wird. Die Räder treiben dann nämlich die Messerspindel an und lassen die Klingen rotieren. Hochwertige Spindelmäher haben aufgrund ihrer Funktionsweise viele Pluspunkte:

  • kostengünstig in der Anschaffung, vor allem im Vergleich zum Mähroboter
  • wartungsarm
  • hohe Langlebigkeit
  • gute Wendigkeit dank meist schmaler Schnittbreite
  • sehr ebenmäßiges Schnittbild
  • schonende Rasenpflege


Vor allem, wer möchte, dass sein Rasen sehr sauber gemäht wird, für den ist ein Spindelmäher oft die einzige Alternative. Ein Elektro- oder Benzin-Sichelmäher schlägt die Grashalme vielmehr ab, wodurch die Rasenpflanzen ausfransen und braune Spitzen bekommen. All das passiert mit dem Spindelrasenmäher nicht. Aber auch dieser hat natürlich den einen oder anderen Nachteil: Mit hohem Gras oder sehr nassem Rasen hat dieser Mäher leider seine Schwierigkeiten.

Warum muss man nassen Rasen mähen?

Wie eingangs erwähnt, lässt es sich manchmal einfach nicht vermeiden, nassen Rasen zu mähen. Mir ist es schon im Sommer passiert, dass der Rasen immer höher wurde, weil es ständig im Wechsel Regen- und Sonnenstunden gab, aber die Rasenfläche nie komplett abtrocknen konnte. Ich musste dann einfach dennoch mähen, damit die Rasenpflanzen nicht zu hoch werden.

Aber auch im Herbst bleibt es dir mitunter nicht erspart, den Rasen nass zu mähen: Vor dem ersten Schnee und Frost sollte er noch einmal gemäht werden. Wenn du den Rasen einfach den Winter über wachsen lässt, decken Schnee und Laub den Rasen viel zu fest ab und drücken ihn platt. Die Graspflanzen würden dann ersticken, was sich im Frühjahr durch Lücken äußert.

Ist Mulchen bei nassem Rasen möglich?

Auch, wenn es grundsätzlich möglich ist, nassen oder feuchten Rasen zu mähen, darf dieser nicht gemulcht werden. Beim Mulchen würde der Rasenschnitt direkt auf dem frischen Rasen liegen bleiben, was eine Düngerwirkung hat. Allerdings darfst du nur mulchen, wenn das Gras komplett abgetrocknet ist. Der nasse Rasenschnitt ist sehr schwer und wirkt wie eine Abdeckung. Es kann kein Licht mehr auf die Grashalme gelangen und im schlimmsten Fall droht Fäulnis. Ist die Wiese nass oder feucht, solltest du also immer einen Auffangkorb verwenden oder den nassen Rasenschnitt hinterher mit dem Rechen zusammenharken.

Kann man nassen Rasen mit dem Spindelmäher mähen?

Zum Mähen einer nassen Rasenfläche eignet sich der Benzinrasenmäher oder Elektrorasenmäher tatsächlich besser. Er ist leistungsstärker, wodurch er nicht so schnell verstopft. Mit dem Spindelmäher ist das Rasenmähen bei nassem Gras nur bedingt möglich. Das nasse Schnittgut verklumpt und verklebt die Messerwalze daher sehr schnell. Dann kann der Rasen nicht mehr geschnitten werden. Natürlich ist es möglich, die Klingen zwischendurch immer wieder mit einer Bürste zu säubern und das verklebte Gras zu entfernen. Aber letztlich ist diese Prozedur sehr anstrengend, aufwendig und zeitraubend. In aller Regel ist es daher besser, bei Regenwetter auf das Mähen mit dem Spindelrasenmäher zu verzichten.

Feuchtes Gras mähen mit dem Spindelmäher – worauf achten?

Ist die Wiese nicht komplett nass, sondern lediglich feucht, kannst du die Grashalme aber durchaus mit dem Spindelmäher kürzen.

Lucas sagt:
„Ich habe auch schon feuchtes Gras mit dem Spindelmäher gemäht. Der Kraftaufwand ist hierbei höher und das Mähen kostet mehr Mühe, aber es ist möglich, solange der Rasen nicht zu nass ist. Meiner Erfahrung nach ist es dann besser, die Schnitthöhe auf eine hohe Stufe zu stellen – also den Rasen ein paar Zentimeter länger zu lassen. Dafür kannst du dann lieber noch ein zweites Mal mähen, um das Gras insgesamt um ein Drittel zu kürzen. Bis zum zweiten Durchgang hat der Rasen dann auch noch mal Zeit zu trocknen.“

Wichtig ist natürlich, einen stabilen Auffangkorb zu nutzen. Das ist erfahrungsgemäß einfacher, als hinterher das nasse Schnittgut auf der Wiese mit dem Rechen zu harken.  Feuchter Rasenschnitt ist schwerer als das trockene Schnittgut. Deshalb kann es zu einer körperlichen Herausforderung werden, den handbetriebenen Spindelmäher über die Wiese zu schieben. Folgende Tipps können dir den Prozess erleichtern:

  1. Du solltest den Fangkorb häufiger ausleeren, damit der Mäher nicht so schwer wird und nicht so einen hohen Druck auf die Rasenfläche ausübt.
  2. Verzichte darauf, den Rasen vor dem Mähen zu betreten, sondern laufe immer hinter dem Gerät. Andernfalls drückst du die Halme platt und kannst sie nicht mähen. Die Rasenfläche wird ungleichmäßig. Fremdkörper wie Zweige solltest du mindestens 24 Stunden vorher von der Rasenfläche absammeln.
  3. Wenn du nicht mehr gut vorankommst, solltest du die Messer kurz reinigen, damit sie wieder besser schneiden.

Fazit: Feuchten Rasen mit dem Spindelmäher zu mähen ist ein größerer Aufwand

Während du bei nassem Rasen mit dem Spindelmäher keine guten Chancen hast, bewältigt er zumindest feuchten Rasen ganz gut. Aber: Du solltest bedenken, dass man dann mit einem viel größeren Aufwand mäht und auch länger braucht. Je nach Jahreszeit kannst du es teils aber auch nicht vermeiden, feuchten Rasen zu mähen, weil es tagelang regnet und das Gras bis zum nächsten Regenguss nicht richtig trocknet. Beachte dann am besten die Tipps aus diesem Artikel, um das nasse Gras erfolgreich zu mähen.

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